Selbstfürsorge: Wie du mit Achtsamkeit und hypnosystemischen Übungen in deine Kraft kommst

In meinem Alltag als Coach und Berater treffe ich immer wieder Menschen, die sich nach mehr Balance, Gelassenheit und innerer Stärke sehnen – aber oft nicht wissen, wie sie den ersten Schritt tun können. Vielleicht geht es dir auch so? Dann möchte ich dir heute zeigen, wie wichtig Selbstfürsorge ist und wie du durch achtsames Wahrnehmen und hypnosystemische Ansätze deine Ressourcen aktivieren kannst, um wirklich in deine Kraft zu kommen.

Selbstfürsorge ist weit mehr als nur ein heißes Bad oder eine Auszeit. Es bedeutet, sich auf tieferer Ebene selbst wahrzunehmen, anzunehmen und liebevoll zu unterstützen. Das Schöne dabei ist, dass Selbstfürsorge für jeden anders aussieht. Es geht darum, einen Weg zu finden, der für dich und deine Bedürfnisse funktioniert. In meiner Arbeit orientiere ich mich dabei stark an den hypnosystemischen Ansätzen von Gunther Schmidt. Sie erlauben uns, den Blick nach innen zu richten und zu entdecken, welche Fähigkeiten und Ressourcen wir bereits in uns tragen – auch wenn wir sie im Alltag oft vergessen.

Warum Selbstfürsorge für dich so essenziell ist

Wir alle neigen dazu, im Alltagsstress unsere eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen. Aber genau darin liegt oft die Ursache für Erschöpfung, Überforderung oder das Gefühl, nur noch zu funktionieren. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine innere Haltung – eine bewusste Entscheidung, liebevoll mit sich selbst umzugehen und sich Raum zu geben, um die eigenen Ressourcen zu spüren und zu aktivieren.

In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, wie Klient:innen zu mir kommen, die sich in der Hektik verloren haben und eine tiefere Verbindung zu sich selbst suchen. Dabei geht es nicht darum, Perfektion zu erreichen, sondern anzunehmen, was ist, und Schritt für Schritt mehr in Balance zu kommen.

Hypnosystemische Übungen für deine Selbstfürsorge

In den hypnosystemischen Übungen, die ich meinen Klient:innen mitgebe, geht es oft darum, die Aufmerksamkeit von außen nach innen zu lenken. Dies erlaubt uns, eine neue Perspektive auf uns selbst und unsere Situation zu gewinnen. Hier sind zwei meiner Lieblingsübungen, die du direkt in deinen Alltag integrieren kannst:

1. Deine innere Kraftquelle – Ressourcen verankern

Diese Übung hilft dir, eine Ressource, die dir im Alltag oft abhandenkommt, wieder spürbar zu machen und bewusst zu aktivieren.

  1. Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, um bei dir anzukommen.
  2. Stelle dir vor, dass in dir ein Ort existiert, der all deine Kraftquellen und Ressourcen beherbergt. Dies kann ein Garten, ein Raum oder ein anderer Ort sein, der dir Kraft und Ruhe schenkt.
  3. Gehe gedanklich zu diesem Ort. Spüre, welche Qualitäten und Ressourcen dir hier zur Verfügung stehen – vielleicht ist es deine Gelassenheit, dein Vertrauen oder deine Kreativität.
  4. Verankere diese Ressource bewusst. Stell dir vor, wie du sie in eine symbolische Form bringst, die du bei dir tragen kannst. Vielleicht ist es ein kleiner Stein, den du in der Tasche hast, oder ein inneres Bild, das dich stärkt.
  5. Beende die Übung und spüre nach, wie du diese Ressource in den kommenden Tagen aktivieren kannst, wenn du sie brauchst.

2. Selbstmitgefühl durch innere Dialoge stärken

Eine weitere Übung, die ich gerne verwende, um das Selbstmitgefühl zu fördern, basiert auf dem Dialog zwischen verschiedenen inneren Anteilen.

  1. Finde einen ruhigen Moment und nimm dir Zeit, mit dir selbst in Kontakt zu treten. Schließe die Augen und spüre in dich hinein.
  2. Stelle dir vor, dass der Anteil in dir, der oft kritisch ist, vor dir steht. Vielleicht ist es eine strenge Stimme, die dir sagt, du seist nicht gut genug oder müsstest mehr leisten.
  3. Begrüße diesen Anteil freundlich, ohne ihn abzulehnen. Nimm wahr, dass auch dieser Teil von dir eigentlich dein Bestes will, aber vielleicht eine bessere Strategie braucht.
  4. Visualisiere nun einen anderen Anteil, der dir liebevoll und fürsorglich begegnet. Dieser Anteil steht für dein Selbstmitgefühl. Lass ihn mit dem kritischen Anteil sprechen und ihm zeigen, dass es in Ordnung ist, auch mal loszulassen und sich selbst Gutes zu tun.
  5. Spüre in dich hinein, wie sich dieser innere Dialog entwickelt. Gib beiden Anteilen Raum, aber schenke dem Selbstmitgefühl mehr Gewicht.

Was bedeutet Selbstfürsorge für dich?

Jede:r von uns hat eine andere Vorstellung davon, was Selbstfürsorge bedeutet. Für die eine ist es die Zeit mit einem guten Buch, für den anderen ein Spaziergang in der Natur. Wichtig ist, dass du für dich herausfindest, was dir gut tut und wie du dir regelmäßig Momente der Fürsorge schenkst.

Durch die hypnosystemischen Übungen kannst du tiefer in dich hineinspüren und deine ureigenen Stärken und Ressourcen aktivieren. In meiner Arbeit ermutige ich Klient:innen, sich selbst nicht nur als „zu reparierendes Objekt“ zu betrachten, sondern als Wesen, das bereits alles in sich trägt, um in Balance zu kommen. Selbstfürsorge bedeutet, sich immer wieder daran zu erinnern, dass wir bereits genug sind – und dass in jedem von uns die Kraft liegt, liebevoll für sich selbst zu sorgen.

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